Es wurde Zeit wieder nach Bandung aufzubrechen. Kaum angekommen ging es für mich direkt von Kang Ekos Haus weiter zu seinem Sortier Camp. Dieses liegt am unteren Ende des Berges trotzdem noch zwanzig Minuten entfernt von seinem Zuhause. Der Weg dorthin war alles andere als einfach. Der Boden aufgeweicht das Wetter unbeständig und ich im falschen Outfit. Weiße Schuhe und helle Hose waren wohl keine besonders schlaue Idee.
Doch die Mühe hat sich gelohnt. Schon beim Betreten der Verarbeitungsstation war spürbar wie viel Energie und Leidenschaft Kang Eko in seine Arbeit steckt. Früher erzählte er mir verbrachte er die meiste Zeit auf der Farm selbst um die Pflanzen zu pflegen und den Anbau zu optimieren. Heute widmet er sich noch intensiver den Verarbeitungsschritten die den Geschmack des Kaffees entscheidend prägen.
Hier werden alle gängigen Methoden angewandt. Natural, Honey und auch die klassische Washed Methode. Besonders spannend fand ich jedoch die Anaerobic Processing Method. Dabei werden die frisch gepflückten Kaffeekirschen in luftdicht verschlossenen blauen Tanks für rund 48 Stunden fermentiert. Da kein Sauerstoff eindringt entwickeln sich spezielle Mikroorganismen die den Bohnen ein außergewöhnlich intensives Aromaprofil verleihen. Das Ergebnis ist ein Kaffee der bold sweet und komplex ist mit fast schon weinähnlichen Noten.
Zwischen den Gesprächen mit seinem Team gab es frischen Tofu und Tempe und wir redeten lange über Anbaumethoden und die Zukunft von Kaffee in der Region. Später am Tag fragte ich Kang Eko ob wir noch seine Kaffeepflanzen ansehen könnten. Ich war überzeugt die Farm läge direkt hinter dem Camp doch ich sollte mich irren. Die Reise dorthin war eine Geschichte für sich die ich euch beim nächsten Mal erzählen werde.
Als das Wetter schließlich noch schlechter wurde blieb mir nichts anderes übrig als gerade so den letzten Bus nach Jakarta zu erwischen. Mit matschigen Schuhen aber voller Eindrücke und Geschichten.
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