Meine erste Begegnung mit indonesischem Kaffee war nicht einfach nur ein Moment. Sie war der Beginn einer Reise. Alles begann mit meinem Flug zur World of Coffee in Jakarta. Schon bevor ich ankam hatte ich den Wunsch das Land nicht nur durch eine Messe zu sehen. Ich wollte dorthin wo Kaffee wirklich entsteht. Auf die Farmen.
In München gab es damals ein kleines indonesisches Café. Es hieß Rasa Kopi und wurde von Osman geführt. Er war die Brücke zu dieser Welt. Ohne viel zu überlegen fragte ich ihn ob er jemanden kenne der mir den Zugang zu einer Plantage ermöglichen könnte. Osman gab mir die Nummer von Bang Eko. Schon in Deutschland schrieb ich ihm. Seine Antwort war typisch indonesisch. Offen herzlich und voller Vertrauen. Er meinte wir könnten uns einfach in Jakarta treffen. Er selbst komme aus Bandung drei Stunden entfernt von der Hauptstadt.
Dann kam der Tag. Jakarta war laut bunt und voller Energie. Ich betrat die World of Coffee und sofort lag der Duft von frisch geröstetem Kaffee in der Luft. Überall Stimmen aus aller Welt. Produzenten erzählten ihre Geschichten. Jede Tasse hatte einen Ursprung und jede Bohne trug die Handschrift einer Region. Während ich mich durch die Messe bewegte suchte ich nach Bang Eko. Nach vielen Nachrichten und Anrufen fand ich ihn schließlich in einer stillen Ecke der Halle.
Unser erstes Treffen fühlte sich an wie ein Wiedersehen. Er stellte mir sein Team vom Dancing Tongue Club vor. Junge Menschen mit Ideen voller Leidenschaft für Kaffee. Er zeigte mir auch Röster mit denen er zusammenarbeitete. Obwohl er noch nicht exportierte war sein Name in der lokalen Szene längst bekannt. Seine Einladung kam ohne Zögern. Er fragte ob ich nicht seine Farm in Bandung besuchen wolle.
Für mich war das mehr als nur eine Einladung. Es war ein Blick in eine Kultur in der Kaffee nicht nur ein Getränk ist sondern Teil des Lebens. In der Gemeinschaft beim Pflücken und Rösten entsteht ein Stück Identität. Diese Reise öffnete mir die Augen für das was hinter jeder Tasse steckt. Leidenschaft Handwerk und die Wärme der Menschen die sie möglich machen.